#2 Intersektionale feministische Bündnisse

8 Mar 2023

Lesezeit 1 Minuten

#2 Intersektionale feministische Bündnisse

(Foto: Hengameh Golestan) In dieser Folge von Lose Fäden gehen wir den Spuren feministischer Bewegungsgeschichte aus migrierter, geflüchteter, jüdischer und Schwarzer Perspektive nach.

Feminismus ist spätestens seit der medialen Auseinandersetzung mit der #metoo-Bewegung im öffentlichen Diskurs. Hier geht es darum, Geschlechterungleichheit in allen gesellschaftlichen Bereichen zu skandalisieren. Die Frage, wie Sexismus mit anderen Diskriminierungsformen, z.B. Rassismus, Transfeindlichkeit und Ableismus zusammenwirkt, wird unter dem Begriff “intersektionaler Feminismus” zusammengefasst.

Lange bevor der von Kimberlé Crenshaw eingeführte Begriff “Intersektionalität” im deutschen Sprachgebrauch populär wurde, beschäftigten sich politische Gruppierungen und Bewegungen mit der Frage, wie weiblich positionierte Menschen in aller Unterschiedlichkeit zusammenkommen können. Rassifizierte “Frauen” machten die Erfahrung, dass Mehrfachdiskriminierung in der deutschen weißen christlich geprägten “Frauenbewegung” nur randständig behandelt wurde und begannen deshalb v.a. Anfang der 90er eigene Bündnisse jenseits der dominanzgesellschaftlichen Bewegung zu schließen. Diese sind jedoch durchzogen von Rissen, die bis heute noch die Gründung und Spaltung (queer-)feministischer Bewegungen prägen. Wir nehmen den Faden auf und fragen uns, was wir von den Struggles unserer Vorgänger*innen lernen können. Dazu haben wir mit Aktivist*innen von damals gesprochen, über ihre Erfahrungen und Einschätzungen, auch aus der Perspektive einer zeitlichen Distanz. Dabei verwenden wir den Begriff “Frauen” in Anführungsstrichen, weil wir uns auf die Kämpfe, Diskurse und Sprechweise der damaligen Zeit beziehen, wollen aber auch markieren, dass es uns nicht um einen essentialistischen oder transexklusiven “Frauen”-Begriff geht.

(Foto: Jürgen Henschel, Archiv Friedrichshain-Kreuzberg Museum)

TRANSKRIPT

(folgt)